UnaVision Deutschland (DE)

1. Wo ist die UnaVision Gruppe ansässig?

Die deutsche UnaVision Group hat ihr Zentrum im Herzershof im Küstriner Vorland 90 km östlich von Berlin in der Nähe eines Dorfes mit rund 2.000 Einwohnern. Die ländliche Gegend ist geprägt von Landwirtschaft in Monokultur mit Pestiziden.

2. Welche Herausforderungen werden angegangen und wie?

Die Projekte zielen auf eine Verbesserung der Bildung in ländlichen Gebieten mit speziellem Focus auf resiliente nachhaltige Lebensstile und die Steigerung der Attraktivität von ländlichen Gebieten für junge Leute. Mit projekt-basiertem Lernen bilden sie Prototypen nachhaltiger Lebensstile, steigern die Biodiversität und adressieren auf viele der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (SDGs). Sie lehren die Teilnehmer das Arbeiten in agilen Kreisen für Design, Prüfen und Verbessern. Auf diese Weise bilden sie selbstlernende Strukturen innerhalb eines globalen Netzwerks im Rahmen eines systematischen transformativen Lernprozesses. Wöchentliche und monatliche T-Learning-Meetings (Transformative Lerneinheiten) werden angeboten, um über Aktivitäten und ihre Ergebnisse zu sprechen, erfolgtes Lernen und Umlernen zu identifizieren sowie Herausforderungen, ihre Ursachen und darüber hinaus die Muster und Systeme dahinter.

3. Welche Zielgruppen werden hier angesprochen?

Insbesondere junge Leute werden angesprochen mit dem Ziel, sie zu inspirieren und zu befähigen, ihr Leben auf eine erfüllende sinngebende Weise zu gestalten innerhalb eines zunehmend attraktiver werdenden ländlichen Gebietes. Die Projekte respektieren die Würde von Menschen verschiedener Geschlechter, Altersgruppen, Bildungshintergründe, Rassen und Glaubensrichtungen sowie den Schutz und die Regeneration von Umwelt und Natur. Die Projektausrichtung ist ebenfalls attraktiv für städtische Fachleute, die in Teilzeit im Homeoffice arbeiten und ihren Horizont erweitern wollen.

4. Was ist erreicht worden?

Die Projekte im Herzershof starteten 2018 mit dem Kauf einer Farm mit Gewächshäusern, einem Gemüsegarten, einem Wohngebäude, einem Gemeinschaftsgebäude, einer Werkstatt und Nebengebäuden. Bis jetzt haben die Renovierungsarbeiten Ausstattungen geschaffen für 10 permanente Bewohner und 12 Kurzzeitteilnehmer. Außerdem wurde ein regeneratives Heizsystem eingerichtet sowie eine Küche im Gemeinschaftsgebäude für die Bewirtung von größeren Gruppen. Unter anderem wurden hier bereits gemischte Gruppen mit Teilnehmern aus verschiedenen Ländern im Rahmen des EU Erasmus Programms bewirtet. Hauptfocus war dabei die Förderung von Sozialunternehmen in ländlichen Gebieten.

5.  Was ist geplant?

Geplant ist vor allem eine Ausweitung der Aktivitäten für internationale Jugendgruppen. Projektbasiertes Lernen für Agro-Forstwirtschaft und Humusverbesserung zeigt den Teilnehmern und den Bauern der Umgebung, wie sie ihr Land ohne Pestizide nutzen können mit Unterstützung der Biodiversität, Umkehrung der Erosion, Verbesserung der Landschaft und der Attraktivität der Region und so weiter. Trainings zu Grauwasserbehandlung mit Hilfe von Pflanzen soll die Idee von geschlossenen lokalen Kreisläufen für Resilienz verbreiten. Weitere Projekte zur regionalen Kreislaufwirtschaft und Sozialunternehmertum sind in Vorbereitung.

6. Welche NGO ist dafür verantwortlich?

Die ThinkCamp gem. eG ist koordiniert die UnaVision Aktivitäten auch international. 2007 begann ThinkCamp als Initiative, wurde 2010 als Genossenschaft gegründet und arbeitet mit projekt-basierten Workshops, Forschungs- und Lernreisen und Wandergesprächen. Vielfältige Aktivitäten wurden realisiert in Europa, Afrika, Asien und Amerika. Siehe:
https://unavision.eu/de/unavision-de/